Nachhaltigkeit
Das Studierendenwerk Mannheim hat sich zum Ziel gesetzt, den ökologischen Fußabdruck nachhaltig und wirkungsvoll zu reduzieren. Seit 2019 erfassen wir jährlich in unseren Corporate Carbon Footprints die verantworteten Treibhausgasemissionen. Die dabei identifizierten Emissionshotspots bieten eine fundierte Grundlage für ein priorisiertes ökologisches Optimierungskonzept. Ergänzend dazu führen wir seit 2021 Product Carbon Footprints für die Kernprodukte unseres Gastronomiekonzepts „greenes²®“ durch.
Corporate Carbon Footprint
Die Grundlage unserer Klimastrategie basiert auf der Erkenntnis, dass die Auswirkungen des Klimawandels direkt auf die Menge der in die Erdatmosphäre freigesetzten Treibhausgase zurückzuführen sind. Um die Treibhausgasemissionen unseres Unternehmens ganzheitlich und nach internationalen Standards zu ermitteln, betrachten wir alle relevanten Emissionsquellen. Dies ermöglicht uns, die wesentlichen verantworteten Emissionen präzise zu identifizieren und effektiv zu reduzieren. Bei der Auswahl der zu bilanzierenden Emissionsquellen unseres Corporate Carbon Footprint halten wir uns streng an die Grundvorgaben des Corporate Accounting and Reporting Standards des Greenhouse Gas Protocols. Dieser Standard, entwickelt vom World Business Council for Sustainable Development und dem World Resources Institute, gewährleistet eine reproduzierbare und transparente ökologische Bilanzierung. Er ermöglicht Vergleiche über mehrere Geschäftsjahre sowie mit anderen Unternehmen:
Die Gesamtemissionen unseres Corporate Carbon Footprints für das Jahr 2023 belaufen sich auf 22.735,34 t CO2e, verteilt auf Scope 1, 2 und 3.
Product Carbon Footprints für greenes²®-Produkte
Im Rahmen des Gastronomiekonzepts „greenes²® – mindful campus food“ lassen wir in jährlichen Product Carbon Footprints die Treibhausgasemissionen unserer Kernprodukte erfassen. Die Erfassung bezieht sich dabei auf die Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus der betrachteten Produkte.
Unser Coffee Roast und Espresso Roast stellten 2021 den Startpunkt der Produktreihe mit PCFs von greenes²® dar.
In einem umfassenden Prozess wurden die einzelnen Schritte im Lebenszyklus der vier Produkte betrachtet. Für die beiden Kaffees konnten die produktspezifischen Emissionshotspots dank des Verzichts auf Mineraldünger bei dem Kaffeeanbau, der Verwendung von Strom aus regenerativer Energieerzeugung bei der Zubereitung sowie dem Verzicht auf Einwegbecher optimiert werden. Wir sind stolz, dass die Werte beider Kaffees weit unter dem Marktdurchschnitt liegen. Die produktspezifischen Emissionshotspots des Blondies und Brownies konnten durch Verzichte auf tierische Produkte, Verwendung von Ökostrom bei der Zubereitung sowie beachtlichen Einsatz von regionalen Zutaten reduziert werden.
Durch die Product Carbon Footprints konnten wir interessante Erkenntnisse gewinnen, wo die Hebel der Emissionsreduktion im Produktbereich liegen. Sie liefern uns zudem hilfreiche Kriterien bei der Auswahl zukünftiger Lieferanten.
Die exakten Emissionswerte aller Produkte sind zu finden unter:
www.greenvisionsolutions.de/greenes
Einführung Mehrwegsystem „Vytal“
Entsprechend der gesetzlichen Vorgaben zur Mehrwegpflicht wurde im Januar 2023 das pfandfreie und nachhaltige Vytal-System in den gastronomischen Einrichtungen des Studierendenwerks eingeführt. Bei Bedarf können die Gäste ihr Essen jetzt ganz einfach ohne Verpackungsmüll mitnehmen und an den Kassen wieder zurückgeben.
Cup to Go®
Nachhaltiges Konzept für Mensen und Cafeterien ohne Einwegbecher
Cup to Go® ist ein innovatives Nachhaltigkeitskonzept, das sich am Nutzerverhalten orientiert und damit intuitiv den Griff zum Einwegbecher ersetzt. Das Kernelement der Lösung besteht in der vollständigen Umstellung auf Mehrweggefäße in den vom Studierendenwerk an der Universität Mannheim und der Hochschule Mannheim betriebenen gastronomischen Einrichtungen. Damit verbunden ist ein umweltfreundlicher Nutzungskomfort, da die mit dem gewünschten Heißgetränk gefüllte Tasse mitgenommen und nach Gebrauch an mehreren Rückgabepunkten wieder bequem abgestellt werden kann.
Der Projektentwicklung ging eine fundierte wissenschaftliche Analyse voraus, bei der eine Verbesserung der Ökobilanz nachgewiesen werden konnte. Demzufolge können durch die Abschaffung von Einwegbechern und die Umstellung auf das Mehrwegsystem Cup to Go® an der Hochschule Mannheim während eines Semesters 800 kg CO2, 2.700 Liter Wasser und 360 m²/a Naturraum eingespart werden, an der Universität Mannheim ist sogar eine Einsparung in dreifacher Höhe zu erwarten.
Die aktuelle Klimadiskussion mit verstärkten ökologischen Forderungen zu nachhaltigem Verbrauch ist schon lange ein Anliegen des Studierendenwerkes Mannheim. Dies betrifft unter anderem auch die Müll-Flut von Einwegbechern. In Deutschland werden pro Jahr rund 2,8 Milliarden solcher Becher weggeworfen, das entspricht 40.000 Tonnen Abfall. Aufgrund des Plastikanteils im Becher muss dieser Abfall als Restmüll verbrannt werden. Diese Herausforderung durch Cup to Go® anzugehen, hat das Studierendenwerk Mannheim motiviert, sich mit dem Nachhaltigkeitsprojekt für den Umweltpreis 2020 der Stadt Mannheim zu bewerben. Der diesjährige Schwerpunkt des Umweltpreises ist die Vermeidung von Plastik.
Es gibt jedoch noch weitere Gründe, warum es sinnvoll ist, die Einwegbecher endgültig aus den Kaffeeküchen zu verbannen. Beispielsweise der Rohstoffbedarf der Einwegbecher in der Herstellung: Es sind 43.000 Bäume, 1,5 Milliarden Liter Wasser und 3.000 Tonnen Rohöl nötig, um die 2,8 Milliarden Becher herzustellen, sie verursachen zusätzlich einen CO2 Ausstoß von 111.000 Tonnen pro Jahr.